2020 Perspektivwechsel
Perspektivwechsel
Wir nehmen es mit unserer Arbeit immer sehr genau, damit wir unsere Kundinnen und Kunden aus Wissenschaft professionell unterstützen können. Bei unserer Qualitätskontrolle schauen wir jeden Tag genau hin und das wollten wir auch bei diesem Kalender tun. Hier kommen 12 faszinierende Makroaufnahmen. Wir wünschen viel Spaß bei diesem Perspektivwechsel.




Natriumchlorid
JanuarIm menschlichen Körper befinden sich ca. 200 g Natriumchlorid, die lebensnotwendig für unseren Stoffwechsel sind. Die Natrium-Ionen ermöglichen die Erregungsleitung in den Nervenzellen. Die Chlorid-Ionen hingegen sind vor allem am Aufbau der Magensäure beteiligt, die zu 0,3 Prozent aus Salzsäure besteht. Damit diese Prozesse ungehindert stattfinden können, müssen wir täglich ca. 2 – 5 g Salz zu uns nehmen, um das Gesamtniveau zu halten.
Isoalliin
FebruarDer Stoff, der uns zum Weinen bringt – zumindest beim Zwiebelschneiden. Dadurch, dass wir mit dem Messer die Zellen der Zwiebel verletzen, lösen wir eine Reihe von biochemischen Reaktionen aus. Die eigentlich räumlich getrennten Stoffe Isoalliin und Alliin beginnen miteinander zu reagieren und setzen letztlich den Reizstoff Propanthialsulfoxid frei. In den Augen angelangt, versucht der Körper dieses Reizgas auszuschwemmen und wir beginnen zu weinen.




Ethanol
MärzDass wir uns am Tag danach oft wünschen, wir hätten am Vorabend ein Gläschen weniger getrunken, liegt vor allem daran, dass unser Körper einiges zu tun hat, bis das Ethanol vollständig verarbeitet werden kann. Grob gesagt werden drei Stufen durchlaufen: Im ersten Schritt sorgt das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) für eine Umwandlung in Acetaldehyd, welches für den Körper sehr schädlich ist. Das Enzym Aldehyd-Dehydrogenase (ALDH) wandelt das Ganze deshalb in Essigsäure um, welche wiederum durch eine Reihe an weiteren Enzymen zu Kohlendioxid und Wasser umgewandelt und letztlich ausgeschieden wird. Dann fühlen wir uns auch wieder besser.
Schwefel
AprilSalpeter, Schwefel und Holzkohle. Dieses Trio ist jährlich für Millionen leuchtender Augen verantwortlich. In einer komplizierten Redoxreaktion, in der meist Nitrate als Oxidationsmittel und ein Brennstoff wie bspw. Holzkohle oder synthetische Kunststoffe als Reduktionsmittel verwendet werden, entsteht das Feuerwerk, so wie wir es kennen. Je nachdem, welche chemischen Stoffe dem Feuerwerkskörper dann beigemischt werden, entstehen unterschiedliche Leuchteffekte. Kaliumsalze leuchten beispielsweise violett, Bariumsalze grün und Kochsalze gelb.




Vanillin
MaiVanillin ist der weltweit am meisten verwendete Aromastoff – ca. 12.000 Tonnen werden davon jährlich verbraucht. Dieser Bedarf kann nur mit einer synthetischen Kopie des natürlichen Vanilleextrakts gedeckt werden. Das weiße bis schwach gelbliche Pulver ist in Wasser nur schwer löslich, versprüht aber den angenehmen Vanilleduft, den wir so schätzen. Wegen des zuckrig-süßen Duftes wird Vanillin auch in der Herstellung von Parfums verwendet und gilt dort als sinnlich und erotisierend.
Hopfenbitterstoffe
JuniKühl und süffig, so mögen echte Liebhaber ihr Bier am liebsten. Die darin enthaltenen Bitterstoffe sind es, die unseren Zungenrezeptoren das Signal geben, dass uns ein Genussmoment erwartet. Die Hopfenbitterstoffe haben aber noch ganz andere Eigenschaften. Sie wirken, ungeachtet des im Bier enthaltenen Alkohols, sedierend, antibiotisch und estrogen. Die gesamte Gruppe unterteilt sich in Humulone und Lupulone, aus denen aufgrund der Instabilität der Bitterstoffe durch den oxidativen Abbau verschiedenste Verbindungen entstehen.




Fruktose
JuliSaftiges Obst gehört zum Sommer genauso wie die Sonne. Die darin enthaltene Fruktose ist bekanntermaßen ein Einfachzucker, den wir über den Dünndarm aufnehmen und in die Leber weitertransportieren. Dort wird Fruktose zu Fett umgebaut und zu Teilen in der Leber gespeichert sowie ans Blut abgegeben. In geringen Mengen kein Problem, in größeren Mengen gelangt sie allerdings unverdaut in den Darm zurück und sorgt dort für Bauchschmerzen und Blähungen. Deshalb: So gut es auch schmeckt, in Maßen genießen.
Eiskristall
AugustNichts ist an einem heißen Sommertag erfrischender als ein kühles Eis. Doch Eis ist nunmal nicht gleich Eis. Vor allem die Eiskristalle sind es, die unser Auge faszinieren. Ihre beeindruckende Symmetrie erhalten Sie auf dem Weg durch die Atmosphäre. Aus einem sechseckigen Eis-Plättchen sprießen Zweige, die sich aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten auf dem Weg nach unten gleichmäßig aber zu immer verschiedenen Mustern ausbilden. Ein Hochgenuss für das Auge.




Cucurbitacine
SeptemberDie Kürbisgewächse Gurke und Zucchini sind in unseren Küchen beliebte Begleiter. Doch sobald sie anfangen bitter zu schmecken, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Bei häuslicher Zucht kann es nämlich vorkommen, dass sich im Gemüse giftige Cucurbitacine bilden. Diese wurden im Laufe der Zeit aus Gurken und Zucchinis herausgezüchtet, können aber bei hauseigenem Anbau manchmal noch auftreten. Das Gift löst die Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt auf und kann bei hoher Dosierung sogar zum Tod führen. Deshalb bei bitterem Geschmack besser nicht weiter essen.
Saccharose
OktoberUnser Haushaltszucker (Saccharose) als Disaccharid aus Glucose und Fructose ist nur eine von vielen verschiedenen Zuckerarten, die alle unterschiedlich stark süßen und vom Körper abgebaut werden. Manche sind als schneller Energielieferant nützlich, andere als langfristiger Energiespeicher. Dadurch werden sie unterschiedlich verstoffwechselt und haben unterschiedlichen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Glucose gelangt vom Darm direkt in die Blutbahn und ist damit schnellster Energielieferant, Fruktose hingegen ist der langsamste. Als Kombination der beiden macht das die Saccharose zu einer ausgewogenen Mischung und wertvollen Ergänzung unserer Ernährung.




Ascorbinsäure
NovemberDie Ascorbinsäure ist gemeinhin besser bekannt als Vitamin C. Sie ist daran beteiligt, unser Abwehrsystem gegen Krankheitserreger zu schützen und das Immunsystem zu stählen. Darüber hinaus hat sie als starkes Reduktionsmittel eine wichtige Funktion in vielen Stoffwechselkreisläufen im Körper. Ascorbinsäure unterstützt Entgiftungsprozesse, die Eisenaufnahme und schützt Auge, Binde- und Stützgewebe. Kurzum: Vitamin C hilft uns, vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit.
Resveratol
DezemberFür viele gehört ein Glas Rotwein zu einem entspannten Abend einfach dazu. Umso besser, wenn man bedenkt, dass aktuelle Studien der Krebsforschung belegen, dass das im Rotwein enthaltene Resveratrol womöglich präventiv gegen Krebs wirken könnte. In-vitro-Studien haben ergeben, dass der Stoff auf ein Protein negativ einwirkt, das Krebszellen überleben lässt. Ebenso positiv wirkt sich Resveratrol auf Herzkrankheiten, Alzheimer, Arthritis und vieles mehr aus. Da schmeckt das Gläschen doch gleich noch ein bisschen besser.

